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Cholesteatom

Informationen zur Ohrenkrankheit "Cholesteatom"

Allgemeines

Das Cholesteatom ist eine seltene, aber ernsthafte Ohrenkrankheit, die oft wenig bekannt ist. Es handelt sich dabei um eine abnormale Wachstumsbildung von Hautzellen im Mittelohr oder Mastoid, dem knöchernen Fortsatz hinter dem Ohr. Diese Wucherung kann zu einer schrittweisen Zerstörung des umliegenden Gewebes führen und langfristig zu Komplikationen wie Schwerhörigkeit, Gleichgewichtsstörungen und sogar lebensbedrohlichen Komplikationen wie einer Meningitis führen.

Ursachen

Das Cholesteatom ist eine komplexe Ohrenkrankheit, bei der es zu einem abnormen Wachstum von Hautzellen im Mittelohr oder Mastoid kommt. Die genauen Ursachen für die Entstehung eines Cholesteatoms sind nicht immer eindeutig, aber es wird angenommen, dass sie mit wiederholten Mittelohrentzündungen in Zusammenhang stehen.

Mittelohrentzündungen, auch Otitis media genannt, treten auf, wenn sich Flüssigkeit im Mittelohr ansammelt und sich Bakterien darin vermehren. Diese Infektionen können das Trommelfell reizen und schädigen. Wenn die Entzündung nicht vollständig abklingt oder häufig wiederkehrt, kann sie die Schleimhaut des Mittelohrs verändern und Epithelzellen, die normalerweise den äußeren Gehörgang auskleiden, in das Mittelohr einschließen.

Die in das Mittelohr eingedrungenen Epithelzellen beginnen sich zu vermehren und bilden eine abnorme Wucherung, die als Cholesteatom bezeichnet wird. Diese Wucherung besteht aus einer Mischung von abgestorbenen Hautzellen, Cholesterin-Kristallen und Entzündungsgewebe. Im Laufe der Zeit kann das Cholesteatom größer werden und das umliegende Gewebe, einschließlich Knochen und Nerven, erodieren, was zu schwerwiegenden Komplikationen führen kann.

Obwohl wiederholte Mittelohrentzündungen als Hauptursache für Cholesteatome gelten, gibt es auch andere Faktoren, die das Risiko für die Entwicklung dieser Erkrankung erhöhen können. Verletzungen des Trommelfells durch Unfälle oder Verletzungen können eine Eintrittspforte für abnormale Zellwucherungen sein. Darüber hinaus können angeborene Fehlbildungen des Mittelohrs, wie etwa eine Paukenröhrchenfehlplatzierung, das Risiko eines Cholesteatoms bei Kindern erhöhen.

Symptome

Das Cholesteatom ist eine ernsthafte Ohrenerkrankung, die verschiedene Symptome verursachen kann, die sich im Verlauf der Erkrankung verschlimmern können. Die Anzeichen und Beschwerden eines Cholesteatoms können von Patient zu Patient variieren und hängen oft von der Größe und dem Fortschreiten der abnormen Wucherung ab.

Ein häufiges Symptom eines Cholesteatoms ist eine anhaltende Ohrinfektion, die als Otitis media bezeichnet wird. Patienten klagen oft über häufige und rezidivierende Ohrenentzündungen. Der betroffene Gehörgang kann gerötet, geschwollen und schmerzhaft sein. Eine charakteristische Eigenschaft ist der unangenehme und übelriechende Ausfluss aus dem betroffenen Ohr, der durch die Ansammlung von abgestorbenen Hautzellen und Bakterien verursacht wird. Dieser Ausfluss kann sowohl gelblich als auch braun sein und ist ein deutlicher Hinweis auf ein Cholesteatom.

Eine fortschreitende Schwerhörigkeit ist ein weiteres häufiges Symptom. Das Cholesteatom kann das Gehör beeinträchtigen, indem es das Mittelohr und die Gehörknöchelchenkette schädigt. In den frühen Stadien können Patienten vorübergehende Hörprobleme haben, die sich jedoch im Laufe der Zeit zu einer dauerhaften Schwerhörigkeit entwickeln können, wenn das Cholesteatom unbehandelt bleibt.

Zusätzlich zu Ohrenentzündungen und Schwerhörigkeit können Betroffene auch Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen erfahren. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Cholesteatom den Gleichgewichtsnerv oder andere Nervenstrukturen im Innenohr beeinflusst.

Im fortgeschrittenen Stadium können sich die Symptome verschlimmern und zu ernsteren Komplikationen führen. Das Cholesteatom kann in das umliegende Gewebe eindringen und die Knochenstrukturen des Schädels erodieren. Dies kann zu einer Meningitis führen, einer lebensbedrohlichen Entzündung der Hirnhäute. Andere mögliche Komplikationen sind Gesichtsnervenlähmungen, Schädelabszesse und eine eitrige Entzündung des umliegenden Gewebes, die als Mastoiditis bezeichnet wird.

Da die Symptome des Cholesteatoms oft denen anderer Ohrenerkrankungen ähneln, ist eine genaue Diagnose von entscheidender Bedeutung. Personen, die anhaltende Ohrinfektionen, Schwerhörigkeit oder Gleichgewichtsstörungen haben, sollten umgehend einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen, um eine gründliche Untersuchung und eine geeignete Behandlung zu erhalten.

Die Behandlung eines Cholesteatoms beinhaltet in der Regel eine chirurgische Entfernung der abnormen Wucherung. Nach der Operation kann es notwendig sein, das betroffene Mittelohr zu rekonstruieren oder Hörgeräte zu verwenden, um das Hörvermögen wiederherzustellen. Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen sind wichtig, um mögliche Rückfälle oder Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Insgesamt ist das Cholesteatom eine schwerwiegende Ohrenkrankheit, die eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung erfordert, um dauerhafte Schäden und Komplikationen zu verhindern. Bei Verdacht auf ein Cholesteatom sollte umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden, um das Fortschreiten der Erkrankung zu stoppen und das Hörvermögen zu schützen.

Behandlungsformen

Die Behandlung des Cholesteatoms hängt von der Größe der abnormen Wucherung, dem Ausmaß der Schädigung und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten ab. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die je nach individuellem Fall angewendet werden können.

Die wichtigste und häufigste Behandlungsform bei einem Cholesteatom ist die chirurgische Entfernung der Wucherung. Dieser Eingriff wird in der Regel von einem erfahrenen Hals-Nasen-Ohren (HNO)-Chirurgen durchgeführt. Während des Eingriffs wird das Cholesteatom vollständig entfernt, um eine erneute Bildung zu verhindern und das umliegende Gewebe zu schützen. In einigen Fällen kann es notwendig sein, das Trommelfell oder die Gehörknöchelchen zu rekonstruieren, um das Hörvermögen wiederherzustellen.

Bei größeren und fortgeschrittenen Cholesteatomen kann eine Mastoidektomie erforderlich sein. Dabei wird das entzündete Gewebe im Mastoid, dem knöchernen Fortsatz hinter dem Ohr, entfernt. Dieser Eingriff dient dazu, Komplikationen wie eine Ausbreitung der Infektion auf benachbarte Strukturen zu verhindern.

In einigen Fällen kann eine postoperative Behandlung erforderlich sein, um das Heilen zu unterstützen und eine erneute Infektion zu verhindern. Dies kann die Anwendung von antibiotischen Ohrentropfen oder oraler Antibiotika einschließen, um Infektionen zu bekämpfen und Entzündungen zu reduzieren.

In fortgeschrittenen Fällen von Cholesteatomen, die zu schweren Komplikationen wie einer Meningitis oder einer Schädigung der Gesichtsnerven führen, kann eine umfassendere Behandlung erforderlich sein. In diesen Fällen kann eine multidisziplinäre Herangehensweise erforderlich sein, bei der verschiedene medizinische Fachgebiete zusammenarbeiten, um die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.

Es ist wichtig zu betonen, dass eine frühzeitige Diagnose und Behandlung entscheidend sind, um mögliche Komplikationen zu vermeiden und das Hörvermögen zu erhalten. Patienten sollten bei Verdacht auf ein Cholesteatom umgehend einen HNO-Arzt aufsuchen, um eine gründliche Untersuchung durchzuführen und die geeignete Behandlung zu erhalten.

Nach der Behandlung sollte der Patient regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen durchführen lassen, um mögliche Rückfälle oder Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Die Einhaltung dieser Empfehlungen kann dazu beitragen, die langfristigen Ergebnisse der Behandlung zu verbessern und die Lebensqualität des Patienten zu erhöhen.

Vorbeugung

Da die genauen Ursachen für die Entstehung eines Cholesteatoms nicht immer eindeutig sind, gibt es keine spezifischen vorbeugenden Maßnahmen, die eine Erkrankung mit Sicherheit verhindern können. Es gibt jedoch einige allgemeine Empfehlungen, die dazu beitragen können, das Risiko für eine Ohrenentzündung zu reduzieren, die als Hauptrisikofaktor für die Entwicklung eines Cholesteatoms gilt.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen: Regelmäßige HNO-Untersuchungen können dazu beitragen, mögliche Anzeichen einer Ohrenentzündung frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, bevor sie sich zu einem Cholesteatom entwickeln können.

Sorgfältige Behandlung von Ohreninfektionen: Eine angemessene und rechtzeitige Behandlung von Ohrinfektionen ist wichtig, um deren Ausbreitung und Chronifizierung zu verhindern. Antibiotika können verschrieben werden, um bakterielle Infektionen zu bekämpfen, während virale Infektionen oft von selbst abklingen.

Vermeidung von Ohrentzündungen: Um das Risiko für Ohreninfektionen zu minimieren, sollten potenzielle Auslöser vermieden werden, wie etwa das Eindringen von Wasser oder Fremdkörpern in den Gehörgang.

Vorsichtiger Umgang mit dem Ohr: Es ist wichtig, das Ohr sanft und vorsichtig zu reinigen, um Verletzungen des Gehörgangs oder Trommelfells zu vermeiden.

Rauchen vermeiden: Rauchen kann das Risiko von Atemwegsinfektionen erhöhen, die sich auf das Ohr ausbreiten und zu einer Mittelohrentzündung führen können.

Gesunder Lebensstil: Ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung, ausreichend Bewegung und ausreichend Schlaf kann dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken und das allgemeine Infektionsrisiko zu verringern.

Häufigkeit

Das Cholesteatom ist eine seltene Ohrenerkrankung, tritt aber dennoch weltweit auf. Die genaue Häufigkeit variiert je nach geografischer Region und Bevölkerungsgruppe. In Industrieländern wird die Prävalenz des Cholesteatoms auf etwa 9-12 Fälle pro 100.000 Menschen geschätzt.

Es wurde beobachtet, dass das Cholesteatom häufiger bei Männern als bei Frauen auftritt und dass es sich am häufigsten in der Altersgruppe zwischen 20 und 60 Jahren entwickelt. Bei Kindern ist es im Vergleich zu Erwachsenen eher selten, kann aber dennoch auftreten, insbesondere bei wiederkehrenden Mittelohrentzündungen.



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